Hallo ihr lieben Leute,
hier sind wir also, live aus Bamako in Mali und uns gehts, von der Sonne
und der Waerme Afrikas verwoehnt, supergut. Jaja weit sind wir noch nicht
gekommen, aber erlebt haben wir dafuer umso mehr.
Am 18. Dez haben Verena und ich uns endlich in Frankfurt am Flughafen
gefunden, haben mit einiger Verspatung die Maschine nach Dakar bestiegen
und sind dann mitten in der Nacht von dort weiter nach Banjul (Gambia)
geflogen.
Am naechsten Tag haben wir unseren treuen Giraffen Toyi augegraben und
versucht startklar zu machen. Aber welch ein Schreck: im Auto alles voller
Maeusekacke! Tolle Sauerei, also erstmal das groebste entfernen damit man
sich ueberhaupt rein setzen kann um vom ¨Car Park¨ zum Camp zu fahren.
Ploetzlich ein Schrei von Verena wie ihn nur eine Frau zustande bringt.
Naechste Uberraschung: sie hat eine Schlangenhaut im Toyi gefunden, 1 Meter
20 lang!!!!! Na klasse wird ja immer besser. Der Wolfgang, wo unser Auto
geparkt war, und sein Boy eilen herbei und auch ihnen zittern die Knie
genauso wie mir. Was tun? Der Boy meint Schlange verlaesst immer ihr Nest
nachdem sie sich gehaeutet hat. Na gut, glauben wir das halt mal und fahren
los um die Batterien bissl zu laden. Verena traute aber doch nicht so recht
und hat dann drauf bestanden dass wir direkt zum Camp fahren. Dort haben
wir dann schoen damit anfangen die Kacke zu entfernen.
Naechster Tag, wir wollen weitermachen, aber was ist das? Frische Kacke auf
der Fussmatte?!!? Schaut aucvh nicht nach Maus aus sondern nach was
anderem. Shit von der Schlange, schiesst es uns in den Kopf. Wir zerlegen
vorsichtig den ganzen Toyo um dieses verdammte Biest zu finden und
schliesslich am Nachmittag finden wir sie unter einem Holzeinbau auf den
Wassertanks. Grosses Geschrei, eh klar und ein Riesentamtam. Joe mit dem
Buschmuesser, ich mit der Axt, Verena mit dem Messer, alle anderen mit
weichen Knie, so standen wir um den umzingelten Toyo. Das Biest ist nun
unters Armaturenbrett gefluechtet und nach viel Zauber bekommt Joe sie
irgendwie zu fassen und schleudert sie aus dem Auto, direkt vor die Fuesse
von Verena. Schlange rennt davon, alle hinterher. Wir haben sie
schliesslich in einem Baum zu fassen bekommen und, ach welch Glueck, lebend
baendigen koennen. Liebevoll haben wir sie dann in der freien Natur, hinter
dem Camp :-) ausgesetzt.
Ok, damit war schon mal die groesste Aufregung ueberstanden. Jetzt nur noch
einen lecken Edelstahl_Diesel_Tank schweissen und irgendwie an das heisse
tropische Klima gewoehnen. Aber das haben wir bis Weihnachten eingermassen
geschafft. Weihnachten selbst war dann ganz relaxed im Camp mit einem ganz
tollen Abendessen und guten Freunden. Am 25. gabs dann eine kleine
Bescherung und zumindest fuer uns einen besinnlichen Rueckblick auf ein
ganz irres und verrucktes Jahr.
Am 27. haben wir dann das heimische Camp entgueltig verlassen und sind den
Gambia-River am Suedufer 400 km flussaufwaerts gefahren, sind im Osten des
Landes in den Senegal ausgereist und dort in den Niokolo-Koba Nationalpark
gefahren. Bei einer Bootsfahrt auf dem Fluss haben wir allerhand Krokos und
Warane gesehen und zur Kroenung eine ganze Flusspferd-Familie.
Vom Senegal gings von Kedougou auf einer Piste mit Grenzwert des machbaren
nach Sueden nach Guinea. Fuer 40 Km Fahrtstrecke haben wir einen ganzen Tag
gebraucht. Steine geraumt und gelegt und einige Aengste ums Auto
ausgestanden. So kamen wir nach Tagen im Ort Mali an, welcher 1450 Meter
hoch traumhaft in den Bergen des Futa Djalon Gebirges liegt. Das ganze
Gebirge ist ein Paradies mit Wasserfaellen ohne Ende und merklich kuehleren
Temperaturen. Die Bevolkerung ist supernett und ueberall fuehlen wir uns
herzlich willkommen. Badespass in den Wasserfaellen war unsere
Hauptbeschaeftigung der naechsten Tage. Achja irgendwann war dann auch mal
Silvester das wir ganz alleine im Busch verbracht haben, fast haetten wir
den Beginn des neuen Jahres verschlafen....
Weiter nach Osten bis zum Niger Fluss und von Kouroussa an dem Fluss
folgend nach Mali bis wir gestern schliesslich in der Hauptstadt Bamako
eingtrudelt sind.
Nachdem wir in Guinea schon auf dem 10. Breitengrad unten waren solls in
den naechsten Tagen weiter nach Norden gehen. Vorlaufiges Ziel Timbuktu, wo
am naechsten Wochenende ein grosses Tuareg Musik Festival stattfinden soll.
Durch Burkina Faso solls anschliessend nach Ghana gehen und von dort nach
Togo wo wir "irgendwann mal" irgendwo das Auto parken wollen.
Also das war der erste Teil unserer aufregenden
West-Afrika-im-Zick-Zack-Tour, wir sind auch gespannt wie es weiter geht.
Uns beiden gehts prima, Verena kraenkelt zwar seit Wochen an einer
hartnaeckigen Erkaeltung mit Husten, aber im grossen und ganzen ist alles
ok und wir sind weiterhin voller Tatendrang und Entdeckungslust.
Liebe Gruesse aus dem heissen staubigen Bamako,
Eure Spurensucher Verena und Gerd
2006: Bamako - Mali
07.01.2006 17:03